Nachhaltige Marketing-Tipps für Gründende und Startups in München

- 19. November 2021

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Heute gibt es einen Gastbeitrag von Danilo (mehr zu ihm ganz unten) zum Thema nachhaltiges Marketing.

Umwelt- und Klimathemen nehmen in der öffentlichen Diskussion einen immer breiteren Raum ein. In der Gesellschaft wächst das Bewusstsein für nachhaltiges Handeln. Viele Unternehmen, insbesondere auch Startups, setzen deshalb auf ein grünes Image und nachhaltiges Marketing. Um dieses glaubwürdig und erfolgreich zu gestalten, müssen jedoch einige grundlegende Regeln eingehalten werden.

Auch Unternehmen, die in der Regel nicht im Verdacht stehen, allzu viel dazu beizutragen, den Klimawandel aufzuhalten, geben sich heute gern ein grünes Image. Wenn Stromerzeuger, die schmutzige Kohlekraftwerke betreiben, oder Autohersteller, die ihr Geld weiterhin vornehmlich mit schweren, Sprit schluckenden SUVs verdienen, mit Nachhaltigkeit werben, ist dies wenig glaubwürdig. Diese Art von Green Washing trägt eher dazu bei, die Glaubwürdigkeit dieser Unternehmen weiter zu beschädigen. Gerade wenn nicht wirklich erkennbar ist, dass eingefahrene Strukturen aufgebrochen und tatsächlich neue Wege gegangen werden, bleibt vom nachhaltigen Marketing am Ende nicht viel übrig.

Schon bei der Gründung ökologische Aspekte berücksichtigen

Als Gründerin oder Gründer hast du es da zugegebenermaßen etwas einfacher. Du hast die Möglichkeit, dein Startup von Anfang an so aufzustellen, dass Nachhaltigkeit und grüne Themen eine zentrale Rolle in der Firmenphilosophie einnehmen. Um mit einem nachhaltigen Konzept dauerhaft erfolgreich zu sein, dürfen diese grundlegenden Regeln jedoch nicht nur für einzelne Bereiche deines Unternehmens gelten. Sie müssen wie ein grüner Faden das Handeln auf allen Ebenen bestimmen. Lediglich die Produkte mit einem oder mehreren der zahlreich verfügbaren Öko-Siegel auszustatten, reicht am Ende nicht aus, um glaubhaft zu demonstrieren, dass Nachhaltigkeit für dich ein zentrales Anliegen ist.

Wenn du Nachhaltigkeit in deinem Marketing zum Thema machen möchtest, erfordert dies eine gründliche Analyse der gesamten Unternehmensorganisation. Nachhaltiges Handeln fängt bei der Entwicklung eines Produktes an und hört beim Umgang mit den Mitarbeitenden noch lange nicht auf. Überprüfe also zunächst, ob das von dir entwickelte Produkt tatsächlich einen Beitrag zum Umweltschutz, zur Eindämmung des Klimawandels oder zur Verbesserung sozialer Standards leistet. Aber auch wenn du mit deinem Produkt nicht die Welt retten kannst, gibt es innerhalb eines Unternehmens zahlreiche Möglichkeiten für nachhaltiges Handeln. Ein Produkt so zu konzipieren, dass es möglichst CO² neutral hergestellt und am Ende recycelt werden kann, sollte ebenso selbstverständlich sein wie die Zahlung von fairen Löhnen und der Verzicht auf Kinderarbeit in der gesamten Produktions- und Transportkette.

Nachhaltigkeit in der Firmenkultur verankern

Damit ist schon einmal ein wesentlicher Punkt erfüllt, um mit nachhaltigem Marketing an die Öffentlichkeit zu gehen. Um aber glaubwürdig zu sein, musst du mit deinem Startup jedoch noch sehr viel weiter gehen. Denn beim grünen oder nachhaltigen Marketing geht es nicht nur um das Produkt, sondern um die gesamte Firmenkultur. Viele Startups nutzen deshalb auch die Vorteile der Shared Economy. Dinge gemeinsam zu nutzen schont nicht nur die natürlichen, sondern auch die finanziellen Ressourcen. Büroräume und die technische Ausstattung in Coworking-Spaces wie im WERK1 gemeinsam zu nutzen und dabei auch noch vom Ideenaustausch mit anderen Gründerinnen und Gründern zu profitieren, ist ebenfalls ein Aspekt, der nachhaltiges Handeln unterstützt.

Beim nachhaltigen Marketing spielen auch Details eine wichtige Rolle

Beim grünen Marketing gilt es über die grundlegenden Dinge hinaus aber auch auf Details zu achten. Insbesondere wenn es um den direkten Kontakt zu Kund*innen und Geschäftspartner*innen geht, etwa auf Messen oder Ausstellungen, solltest du dich und dein Unternehmen grün und nachhaltig präsentieren. Die Gestaltung des Messestandes sollte ebenso unter ökologischen Gesichtspunkten erfolgen wie die Auswahl der Werbegeschenke und Give-Aways. Ein personalisierter Werbeartikel mit deinem Logo sollte natürlich unmissverständlich dein nachhaltiges Konzept unterstützen. Wähle am besten solche Artikel aus, die einen praktischen Nutzen im Alltag haben und außerdem aus Materialien bestehen, die biologisch abbaubar oder vollständig zu recyceln sind. Aber auch mit der Auswahl von umweltfreundlichen Firmenfahrzeugen kannst du dein grünes Image stärken. Wer mit Nachhaltigkeit werben möchte, der sollte natürlich nicht mit einem SUV oder Sportwagen durch die Gegend fahren, die sich in erster Linie durch einen hohen Verbrauch auszeichnen.

Glaubwürdigkeit ist das Fundament für nachhaltiges Marketing

Glaubwürdigkeit ist das unverzichtbare Fundament für nachhaltiges Marketing. Wer sich für diese Form der Markenkommunikation entscheidet, der muss bereit sein, den damit verbundenen hohen Aufwand zu tragen und diesen Weg konsequent zu gehen. Ansonsten besteht die Gefahr, des Green Washings überführt zu werden. Kund*innen haben ein ausgeprägtes Gespür für falsche Versprechen. Wer Nachhaltigkeit nach außen hin propagiert, intern aber Firmenfeiern mit Plastikgeschirr, Fastfood und Papptellern organisiert und davon auch noch Fotos in sozialen Netzwerken postet, der sollte sich nicht wundern, wenn dies beim Publikum nicht besonders gut ankommt.

Jede Entscheidung, die in deinem Unternehmen getroffen wird, muss nicht nur unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten, sondern auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit überprüft und bewertet werden. Nur so gelingt es, langfristig ein grünes Image aufzubauen und dieses nicht zu beschädigen. Am Ende zahlt sich nachhaltiges Handeln aber nicht nur für die Umwelt und das Klima aus, sondern auch für das Unternehmen selbst. Denn immer mehr Menschen berücksichtigen bei ihren Kaufentscheidungen auch ökologische, soziale und gesellschaftspolitische Aspekte. Ökologie und Ökonomie sind vereinbar. Auf Dauer kann ein Unternehmen nur dann funktionieren, wenn beide Seiten die gleiche Gewichtung erfahren. Und wenn du dieses Gleichgewicht mit deinem Startup erreichst, spricht nichts dagegen, mit nachhaltigem Marketing an die Öffentlichkeit zu gehen.

Über den Autor
Danilo Schmidt ist Co-Founder und Geschäftsführer der KSi International GmbH. Das Unternehmen ist führender Anbieter von individuellen Werbeartikeln mit über 150.000 Produkten im Online-Shop auf brandible.de und Standorten in Dresden, Barcelona, Madrid, Wien, Paris, Mailand, London, Brüssel, Moskau und Kunshan.

Bild-Quelle Headerbild: Campaign Creators auf Unsplash

Kristina

Hey, ich bin Kristina und kümmere mich zusammen mit Franzi um alle Kommunikations- und Marketing-Themen. Wir präsentieren das WERK1 und unsere Community nach außen. Wenn ich nicht gerade auf Social Media unterwegs bin, bin ich in den Bergen. Zum Mountainbiken, Wandern und im Winter zum Skifahren und Snowboarden.