Eine effiziente Transportlogistik ist ein wichtiger Pfeiler für eine florierende Wirtschaft. Doch aufgrund veralteter Software und immer komplexer werdenden Prozessen und Anforderungen nagt der Zahn der Zeit an einer der Branchen, welche die Welt am Laufen hält. Die meisten Logistikunternehmen arbeiten noch sehr analog und gefährden damit ihre Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit – mit Hilfe von Smartlane kann sich das jetzt ändern. Vereinfacht gesagt, digitalisiert, automatisiert und optimiert Smartlane das Transportmanagement und hilft Disponenten sich an die wachsenden Anforderungen erfolgreich anzupassen. Smartlane senkt die operativen Kosten bei den Logistikern dadurch um bis zu 30 % und schafft ein neues Level an Transparenz in den Transportprozessen.
DER WUNSCH VOM EIGENEN STARTUP
Florian Schimandl und Dr. Mathias Baur lernten sich während der Forschung an der Technischen Universität München kennen. Florian erinnert sich: „Damals trafen wir die Entscheidung, dass die Dinge, die in der Forschung entwickelt wurden in die Wirtschaft gebracht werden müssten. Die entwickelten Tools und Erkenntnisse sollten genutzt werden, um einen Mehrwert für die Allgemeinheit zu schaffen. Um dies in die Tat umzusetzen, haben wir uns auf ein EXIST-Gründerstipendium beworben und dies auch erhalten.“ Ein Jahr später kam Monja Mühling ebenfalls über die TUM hinzu und 2015 erfolgte die Gründung von Smartlane.
Die Gewissheit etwas Eigenes aufbauen zu wollen, entwickelte sich bei Mathias früh. In der wissenschaftlichen Projektarbeit hatte er sich bereits wohl gefühlt, aber der Drang selbst zu gründen überwog, wie er mit ruhiger und besonnener Stimme erklärt: “Ich wollte eigentlich schon immer selbst etwas bewegen.”
Monja interviewte im Rahmen ihrer Masterarbeit zahlreiche Gründer-Teams. “Nach fünfzehn Interviews wurde ich von zwei Teams gefragt, was ich nach dem Studium vorhabe. Im Nachgang führte ich mit den Teams noch weitere Gespräche und wendete den Blick zum ersten Mal darauf, vielleicht auch mal selbst zu gründen“, erzählt Monja. Die letztendliche Entscheidung zu gründen, beruhte in ihrem Fall eher auf einer persönlichen Basis, da sie mit Florian und Mathias die richtigen Partner dafür fand.
DER PAIN POINT DER LOGISTIKBRANCHE
Wie eingangs erwähnt, erwies sich die Transportlogistik-Branche bezüglich der Digitalisierung als recht resistent, erklärt das Team. In der Branche sei immer noch viel statische Software, teilweise aus den 90er Jahren, im Einsatz. „Es gibt auch Unternehmen, die ihre Logistik irgendwann in den 80ern etabliert haben und sich seither sagen – es funktioniert ja, warum muss ich was ändern?“, sagt Mathias.
Die Branche ist also sehr traditionell aufgestellt, doch langsam kommt Bewegung hinein, denn vor allem große Player wie Amazon mischen das Spielfeld auf. „Wir merken, dass die Logistiker viel offener geworden sind. Sie sitzen auf Bergen von Daten, tun aber effektiv nichts damit. Die Bereitschaft dies zu ändern ist jetzt da“, stellt Mathias fest.
Hier kommt die Software von Smartlane ins Spiel. Sie optimiert die Transportlogistik und ist auch für den Einsatz in komplexen IT-Umgebungen geschaffen. Was Smartlane von anderen Angeboten in dem Bereich abhebt, ist die vollautomatisierte Analyse von Daten und das daraus entstehende Optimierungspotenzial für die Transportlogistik. So können Disponenten ihr Transportmanagement nach eigenen Bedürfnissen optimieren, je nachdem ob Sie Kosten einsparen oder ihre Servicequalität steigern möchten. Smartlanes smarte Technologie im Hintergrund ermittelt aus vielen möglichen Szenarien stets automatisch das individuell beste Optimierungsergebnis. Zu den Kunden von Smartlane zählen inzwischen schon Big Player wie METRO.
DIE FINANZIERUNG – SOLIDE BASIS UND EINSTIEG VON FRANK THELEN MIT FREIGEIST
Nach dem EXIST-Gründerstipendium verfolgte das Gründer-Team dann Bootstrapping über andere Softwareentwicklungsprojekte, um weiterhin an ihrem Projekt arbeiten zu können. So konnten sie ihr Produkt konkret auf den Markt formen, um damit Geld zu verdienen. Dennoch hätte das nicht gereicht, um das Produkt ganz groß rauszubringen. Ende 2016 erfolgt die erste Finanzierung über das Family Office Ideenschaft Invest. Anfang 2017 stellte Smartlane dann seine ersten beiden Mitarbeiter ein. 2018 kamen noch der Mobility Fund und Next Logistics Accelerator als Investoren dazu. Das Ziel war immer, ein skalierbares Produkt auf den Markt zu bringen und im Oktober 2019 passierte das, was nur wenigen Startups vergönnt ist: Der aus der TV-Sendung “Die Höhle der Löwen” bekannte Frank Thelen stieg mit ein. Smartlane hatte Frank Thelen bzw. das Unternehmen Freigeist als potenziellen Investoren erstmal gar nicht auf dem Schirm, bis ein Mitarbeiter von Freigeist „bei Smartlane an die Tür klopfte“.
DER STANDORT MÜNCHEN
Vor allem der universitär-technische Hintergrund der bayerischen Hauptstadt ist ein großes Plus für München im Kampf um den Titel, das beste Startup-Hub Deutschlands zu sein. „Die Technische Universität München, aber auch die LMU machen gute Programme und fördern wahnsinnig das Unternehmertum.“, sagt Monja. Sie alle drei haben sich immer gut aufgehoben gefühlt in München.
SMARTLANE UND DAS WERK1
Außerhalb des universitären Campus, hatten die Gründer ihr erstes Büro tatsächlich im WERK1. Mit dem Wachstum ergab sich im WERK1 auch immer flexibel die Möglichkeit größere Flächen zu beziehen. „Im Endeffekt können wir hier in Ruhe arbeiten und es besteht immer ein intensiver Austausch zwischen den Startups. Es vergeht kein Tag, wo wir nicht eine Anfrage bekommen oder selbst bei jemandem fragen: Hey, wie hast du das gemacht? Wie habt ihr das gelöst? Könnt ihr uns jemanden empfehlen für bestimmte Bereiche usw.. Das ist wahnsinnig hilfreich, um schneller vorwärts zu kommen.“, sagt Florian. Die Community und die Möglichkeit zum uneingeschränkten Networking innerhalb des WERK1 und den transparenten Austausch schätzt das Smartlane-Team besonders.
DIE SMARTLANE TIPPS FÜR STARTUPS
Smartlane hat sich immer gut überlegt, mit welchen Investoren sie sich „verheiraten“ wie Monja sagt. Eine starke Due-Diligence sei auch auf Seiten der Gründer unabdingbar. „Es ist ganz wichtig, diesen essentiellen Pool der Geldgeber so zu halten, dass er zu uns passt. Unser Rezept ist, dass wir in den Entscheidungsprozessen bis heute schlank aufgestellt sind und alle Entscheidungen einstimmig beschließen. Weil eben auch alle uns vertrauen.“, erklärt sie. Ebenso wichtig sei aber auch das eigene Durchhaltevermögen, egal wie schwierig es wird.
„Nach außen hin sieht man natürlich immer mehr die Highlights, aber ich glaube, es gibt kein Unternehmen in der Gründungsphase, das nur Highlights hat, erzählt Mathias und erläutert weiter: „Das war bei uns definitiv auch nicht so. Und wir hatten viele Phasen, in denen wir uns nicht vorstellen konnten wo wir in einem halben Jahr stehen, wie wir das alles eigentlich finanzieren könnten. An dem Punkt steht wahrscheinlich jeder Gründer in irgendeiner Phase. Da muss man auch mal die eigenen Grenzen überwinden. Das ist dann hart, aber ich glaube, was uns schon immer stark gemacht hat, ist wirklich das sehr starke Durchhaltevermögen.“
Wichtig sei laut Monja auch, an seinem Produkt fokussiert zu arbeiten: „Konzentriert Euch auf das wirklich Wichtige. Dann nimmt es Schritt für Schritt andere Dimensionen an. Das muss man aber auch feiern, denn die nächste Entscheidung, die einen in die Richtung des Erfolgs führt, steht immer bevor.“
Einen besonderen Tipp für Startups gibt uns Florian noch mit: „Wenn Ihr gründen wollt, sucht euch eine Community. Das macht das Leben deutlich einfacher.“
Wir wünschen unserem Startup Smartlane weiterhin viel Erfolg bei der Eroberung der Transportlogistik-Branche.
Startup: Smartlane
Kontakt: [email protected]
Webseite: www.smartlane.de