Was Startups von der Positiven Psychologie lernen können – 5 Tipps und Tricks

- 10. Januar 2022

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Worum es bei Positiver Psychologie geht? Alles schön zu reden? Nein, darum geht es sicherlich nicht. Positive Psychologie ist eine noch recht junge Wissenschaft, die sich damit beschäftigt, wie das Leben noch lebenswerter werden kann. Sie unterstützt uns dabei, Sinn und Erfüllung im Leben zu finden. Dabei gibt es viele Aspekte, die auch für Startups und Unternehmen allgemein von Nutzen sind. Welche? Lies selbst!

What the heck is Positive Psychology (PP)?

Im letzten Jahr durfte ich eine der ersten 60 Studierenden sein, die Positive Psychologie in Deutschland studiert. Bis dahin wurde die Wissenschaft nur an wenigen Orten der Welt gelehrt. Dabei ist es ein so wichtiges Feld mit so viel Entwicklungspotential – für jedes Individuum, aber auch für ganze Organisationen und Gesellschaften. Bei der Positiven Psychologie geht es darum, das eigene Wohlbefinden zu steigern, positive Gefühle zu erleben, die eigenen Stärken zu erkennen und so zu einer positiveren Gesellschaft beizutragen. Klingt doch gut, oder? 

Aber was hat das jetzt alles mit dem WERK1 und dem Startup Ökosystem zu tun? Glad you asked… Eine ganze Menge! Je mehr wir über uns und unsere Stärken wissen, desto besser können wir diese einsetzen – privat, aber auch im Job. Nicht selten erkennen wir unsere eigenen Stärken nur sehr schwer, da wir uns oftmals im Tunnel befinden und negative Reize mehr Aufmerksamkeit erhalten. Umso wichtiger ist es, sich seiner Ressourcen bewusst zu sein, um das eigene Potenzial zu entfalten. Das steigert nicht nur die Motivation und die Flow-Erlebnisse, sondern führt auch zu einem erfüllenden und effizienteren Arbeitsleben!

Positive Business und Positive Startups 

Zusammengefasst bringt Positive Psychologie einem Unternehmen also zufriedenere, gesündere, glücklichere und damit leistungsfähigere Mitarbeitende. Worauf warten wir also noch? Sollten dann nicht alle Unternehmen danach streben, dass die Positive Psychologie Einzug erhält?

Eine von vielen Teildisziplinen der Positiven Psychologie ist übrigens Positive Business. Sie legt den Fokus auf ethische Dimensionen von Führung und Teamwork. Wendet ein Unternehmen Aspekte von Positive Business an, führt das konkret zu folgenden Vorteilen:

  • Sinkende Fluktuation
  • Geringerer Krankenstand
  • Steigende Innovation
  • Höhere Agilität
  • Stärkere Marktposition
  • Wirtschaftlicher Erfolg

Wer mehr zum Thema Positive Business erfahren möchte, sollte sich mit dem POS, dem Positive Organizational Scholarship nach Kim Cameron beschäftigen. Dessen Ziel ist es, menschliche Stärken zu entwickeln, Resilienz von Individuen auszubauen sowie Vitalität wiederherzustellen und weiter zu fördern.

5 Tipps und Tricks für mehr Positiver Psychologie im Startup-Alltag

Im Nachfolgenden möchte ich dir meine fünf wichtigsten Themengebiete aus der PP vorstellen, die einen großen Impact für dein Startup haben können. 

Positive Emotionen

Unsere Emotionen beeinflussen, wie wir Dinge und Situationen wahrnehmen. Und bestimmen damit auch zu einem großen Teil, wie wir handeln. Negative Emotionen engen unsere Wahrnehmung ein, positive erweitern sie. Darüber hat Barbara Fredrickson die Broaden-and-Build-Theory entwickelt. Sie besagt, dass sich unsere Sicht auf die Welt erweitert (“broaden”), wenn wir positive Gefühle erleben. Durch diese Wahrnehmungserweiterung wird auch unsere Gedanken- und Gefühlswelt ausgebaut. Das wiederum baut langfristige körperliche, soziale und handlungsbezogene Ressourcen auf (“build”). All das führt zu noch mehr positiven Emotionen, die Fredrickson auch als Aufwärtsspirale bezeichnet. 

Fördern wir also positive Emotionen bei uns und unserem Gegenüber, steigern wir die Wahrnehmung und ermöglichen es so, neue Handlungswege zu finden. Dabei geht es nicht darum, alle negativen Emotionen zu ignorieren. Im Gegenteil. Auch sie müssen weiterhin fester Bestandteil unseres Lebens bleiben. Wir müssen allerdings unseren Fokus – und als Startup gesprochen den Fokus unserer Mitarbeitenden – mehr auf das positive richten.

Wie du das machen kannst? Ganz einfach:

  • Gib regelmäßig Feedback, priorisiere aber das Positive. 
  • Nimm dir Zeit, deine Mitarbeitenden regelmäßig zu loben.
  • Nutze z.B. ‘Lobduschen’ in Retros, sodass sich das Team gegenseitig positives Feedback geben kann.
  • Erstelle ein Meilenstein Board, um dem Team aufzuzeigen, was ihr alles schon gemeinsam erreicht habt.

Das sind nur einige wenige Beispiele, aber du siehst schon, mit wenig Aufwand kannst du viele positive Emotionen hervorrufen. 

Stärkenorientierung

Du kennst es vielleicht selbst: Statt dich mit deinen Stärken zu beschäftigen, versuchst du lieber an deinen Schwächen zu arbeiten. Dabei sollten wir aktiv unsere Stärken stärken. Finde heraus, was deine Stärken sind und wie du sie in deinem Leben anwenden kannst. 

Für Startups sollte es das Ziel sein, zunächst gemeinsam die Stärken der einzelnen Teammitglieder zu entdecken. Je mehr wir uns mit unseren Stärken beschäftigen, desto mehr verändern wir unsere Wahrnehmung und Möglichkeiten. Wenn die Mitarbeitenden ihre eigenen Stärken in den Job einbringen können, erhöht das die Mitarbeiterzufriedenheit und vermittelt Sinn. 

Was du tun kannst, um Stärken zu stärken?

  • Ermittelt gemeinsam, welche Stärken jeder von euch aufweist und welchen Beitrag sie für das Team haben
  • Findet heraus, wie diese im Job eingebracht werden und wo sie noch eingebracht werden könnten.
  • Unterstütze dein Team, die Stärken auszubauen. 

Wichtig ist hier, dass der Mix entscheidend ist. Der Fokus soll klar auf den Stärken liegen, dennoch sollte weiterhin an den Schwächen gearbeitet werden. 

Flow Erlebnisse

Durch den Einsatz von Stärken kommen wir in den Flow. Also in einen fließenden Zustand, der uns Zeit und Raum vergessen lässt. Wenn wir Flow erleben, sind wir völlig in eine Aufgabe vertieft und gehen in ihr auf. Und was gibt es besseres als Mitarbeitende im Flow? In diesen Momenten sind sie voll bei der Sache, wissen, was sie tun und tun dies mit Leidenschaft und intrinsischer Motivation. 

Flow erleben deine Mitarbeitenden, wenn eine Balance zwischen ihren eigenen Fähigkeiten (skill) und der Schwierigkeit der Aufgabe (challenge) besteht. 

Steigere die Flow Erlebnisse im Team:

  • Erkenne die Stärken und Fähigkeiten der einzelnen Teammitglieder. 
  • Finde Aufgaben für sie, bei denen eine Balance zwischen skill und challenge besteht. 
  • Let it flow.

Sinn

Die Suche nach dem Sinn ist in den letzten Jahren – nicht zuletzt durch John Strelecky – für viele von uns extrem wichtig geworden. Dabei geht es mehr und mehr darum, auch den Sinn in der eigenen Arbeit zu wissen. Eine super Entwicklung für Startups, die auf der Suche nach Talenten sind! 

Worin jeder einzelne Mensch Sinn empfindet ist breit gefächert. Aber eins ist empirisch belegt: starkes subjektives Sinnerleben steigert die Lebenszufriedenheit und macht glücklicher. 

To Do for you: 

  • Entwickelt als Startup eine Vision, mit der sich viele identifizieren können. 
  • Suche Menschen, deren Lebenssinn mit deinen Unternehmenszielen korreliert. 
  • Gib jeder einzelnen Person im Startup eine Bedeutung. 
  • Vergebe Aufgaben und kläre zu Beginn das „Warum“ hinter der Aufgabe.

Psychologische Sicherheit

Last but not least möchte ich noch das Thema psychologische Sicherheit ansprechen. Amy Edmonson definiert es wie folgt: “Psychological safety is a belief that one will not be punished or humiliated for speaking up with ideas, questions, concerns, or mistakes.” 

Gerade im Startup Umfeld leben wir dieses Mindset zum Glück schon zum großen Teil: Wir alle sind Teil des Teams, wir alle haben eine Meinung und trauen uns auch, diese auszusprechen. Die psychologische Sicherheit wird gesteigert, indem aktiv im Team klar gemacht wird, dass jede Meinung willkommen ist. Und es kein richtig oder falsch gibt. So können auch Fehler offen und transparent angesprochen werden. Die Mitarbeitenden fühlen sich sicher und angstfrei, was erwiesenermaßen zu mehr Entwicklung, Lernen und Innovation führt. 

 Handlungsfelder für erhöhte psychologische Sicherheit:

  • Teile Erwartungen und Sinn im Team.
  • Zeige jeder einzelnen Person, dass ihre Stimme willkommen ist. 
  • Schaffe einen Rahmen, in dem sich jeder sicher fühlt.
  • Lebt eine offene Feedbackkultur, in der Fehler gemeinsam diskutiert und behoben werden, ohne “mit dem Finger zu zeigen”.

Fazit: Ein bisschen mehr Positivität bitte!

Ich kann dir versprechen, die Positive Psychologie wird auch dich begeistern. Ich habe aus meinem Studium so viel für mich mitgenommen. Aber auch für meinen Führungsstil und das WERK1. Nutze den ein oder anderen (oder am besten gleich alle) Aspekt von oben, und du wirst sehen, wie sich dein Startup noch schneller weiterentwickeln wird!

Du hast ein Startup und suchst noch das passende Umfeld und ein cooles Büro? Dann bewirb dich auf ein Office im WERK1!

Bild-Quelle: Nathan Dumlao auf Unsplash

Kristina

Hey, ich bin Kristina und kümmere mich zusammen mit Franzi um alle Kommunikations- und Marketing-Themen. Wir präsentieren das WERK1 und unsere Community nach außen. Wenn ich nicht gerade auf Social Media unterwegs bin, bin ich in den Bergen. Zum Mountainbiken, Wandern und im Winter zum Skifahren und Snowboarden.